Google, Apple & Microsoft und Hunderte von anderen international aufgestellten Großunternehmen und Konzernen machen es uns seit Jahren sehr erfolgreich vor: Trans- und multinationale Gesellschaftsstrukturen lassen sich hervorragend zum Steuersparen nutzen.
Dabei geht es in der Regel nicht um ein paar Cents aus der Kaffeekasse, die nonchalant an den Finanzämter vorbei chauffiert werden, sondern um Summen, die für gewöhnlich die Dimension von ganzen Jahresumsätzen solcher Unternehmen erreichen. Die Strategie ist dabei bemerkenswert einfach und simpel: Gewinne, die in Ländern mit hohen Steuersätzen entstehen, werden in Niedrig- oder Nullsteuerländer verlagert, indem in diesen Ländern Kosten produziert werden.
Neben Apple verlagern auch Google, Microsoft und viele andere multinationale Unternehmen jährlich Milliarden vor allem durch die Erhebung von Lizenzgebühren, die für geistiges Eigentum verlangt werden, sei es für die Nutzung einer Marke, von Patenten, Geschmacksmustern oder von technischem Know-How. Diese Gebühren vermindern so ganz drastisch den steuerbaren Gewinn in den Ländern, in denen er hauptsächlich entsteht.
Während amerikanische Unternehmen sich für die steuerliche Verfeinerungen bevorzugt europäischer Modelle bedienen wie etwa dem “Double Irish With a Dutch Sandwich”, bei denen die Transaktionen über verschiedene Tochterfirmen in Irland und den Niederlanden abgewickelt werden, bevor Gewinne schlussendlich bei Dachgesellschaften auf den Cayman Islands landen, haben europäische Unternehmer umgekehrt die Möglichkeit, sich amerikanischer Strukturen zu bedienen um die Vorgehensweise und Techniken von amerikanischen Firmen praktisch zu spiegeln.
Gleich mehrere Staaten in den USA stehen Steuerparadiesen in der Karibik dabei in absolut nichts nach, da sie wie im Falle Delaware Gewinne aus in- oder ausländischen Tochtergesellschaften und aus Lizenzgebühren vollständig steuerfrei sind.
Unterhält eine US-Gesellschaft keine reale Betriebsstätte mit Mitarbeitern in den USA und erzielt sie auch nur Einkünfte von außerhalb der USA, so reduziert sich die Steuerlast in den USA auf 0%, da mit einer solchen Konstellation gar keine Steuerpflicht in USA besteht. Da bei einem gegebenen Projekt unter Umständen allerdings auch Steuergesetze anderer Länder und auch Doppelbesteuerungsabkommen (DBAs) relevant sein können, empfiehlt sich es, wenn die Optimierung von Steuern im Vordergrund steht, zunächst einen entsprechend spezialisierten Steuerberater bzw. ein Steuerbüro zu Rate zu ziehen.
Die Gewinne, die steueroptimiert werden sollen, müssen dabei keineswegs mehr in der Region derer von Großkonzernen liegen, damit sich eine multinationale Firmenstruktur lohnt. Die geringen Gründungskosten für eine US-Firma erlauben inzwischen ganz im Gegenteil auch mittelständische Unternehmen und selbst Kleinunternehmern von Steueroptimierungen zu profitieren.